
Langsam kämpfen wir uns gen Süden. Vorbei am Fusse des mächtigen, in Wolken gehüllten Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors, durch tiefe Schluchten reisen wir in die Südanden. Hinter jedem Bergrücken verändert sich die Landschaft. Eine Fahrt die einem spannenden Blockbuster in nichts nachsteht. Während sich der Bus über die engen, scharfen Kurven durch die Täler schlängelt, vertraue ich auf die Fahrkünste unseres Fahrers und hoffe gleichzeitig auf eine gut funktionierende Mechanik des Busses, denn Pannen gehören in Ecuador schon fast zur Tagesordnung. Die atemberaubende vorbeiziehende Landschaft allerdings lässt die Sorgen schnell vergessen und auch die lange achtstündige Fahrt wirkt erstaunlich kurzweilig. Obschon der Spruch: „Der Weg ist das Ziel“, durch atemberaubende Reisetage wie dieser einer ist, an Bedeutung gewinnt, erreichen wir spätabends doch noch unser Zwischenziel.
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"Meinst du das Boot macht das noch lange mit?", rufe ich Dominique etwas angsterfüllt zu und halte ihn noch ein bisschen kräftiger fest, während die nächste Welle unser verhältnismässig kleines Schiff gefühlt senkrecht nach oben befördert, uns anschliessend in ein tiefes Loch fallen lässt, um gleich darauf die Wiederholung des ganzen Prozederes mit einem kräftigen Schlag gegen den Bug des Schiffes einläutet. Lauthals klatscht das Wasser an unser Bullauge. Zu sehen allerdings ist nichts, denn draussen herrscht dunkle Nacht. Und auch wenn ich aus dem Fenster schauen wollte, wäre dies ein Ding der Unmöglichkeit, werden wir doch im Sekundentakt nur schon im Bett liegend, ohne zu wollen von einer Seite zur anderen Seite manövriert. An Schlaf ist kaum zu denken, vielmehr bete und hoffe ich, dass Roberto, unser Kapitän seinen Job, anders als in manch anderen Ländern für einmal im Griff hat....