Wellen krachen mit grosser Wucht an die Steuerbordseite der Fähre. Wasser spritzt über die Reling, klatscht an die geschlossenen Fenster. Wind peitscht uns durch die offenen Luken entgegen. Unser Kahn kämpft in langsamem Tempo gegen die Wellen, schaukelt von einer Seite auf die andere und gleitet sanft über diese hinweg. Umgeben von Wasser sehen wir in weiter Ferne bereits unser Ziel, eine Insel inmitten des grossen Teichs. Wir fühlen uns schon fast wie auf einer Reise übers offene Meer. Nur, dass wir uns weder in offenem Gewässer noch in der Nähe von Salzwasser befinden. Der Lago de Nicaragua allerdings ist derart gross, dass man leicht das Gefühl hat sich auf dem schier endlos wirkenden Ozean zu befinden. Der grösste See Mittelamerikas, bietet einen ökologisch wichtigen Lebensraum für verschiedenste Tierarten und umgibt gleichzeitig die bekannte Isla de Ometepe, die mit ihren zwei mächtigen Vulkanen aus dem See emporragt.
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Granada – Durchhänger in Nicaraguas Kolonialstadt
Es hat uns erwischt. So richtig. War es die übermässige Vorfreude? Die viel zu hohen Erwartungen auf ein uns noch unbekanntes Land? Waren es die schwierigen, emotional anstrengenden Tage in Leon? Was es auch sein mag, eins ist klar, wir haben einen Durchhänger. Denn obwohl wir uns wieder sicherer fühlen, einen Ausweg aus Las Peñitas finden, fehlt die Freude, die Motivation und die Neugier aufs Neue. Wir, die das Reisen immer noch lieben, auch mit schwierigen Situationen letztendlich meist gut zurechtkommen, sind gefangen im Tief. Und trotzdem kommt dieser Durchhänger, der uns tatsächlich an unsere Grenzen bringt völlig unerwartet, sieht die Situation für uns nach den ersten schwierigen Tagen nun doch deutlich besser aus. Nur weshalb ist die Stimmung derart am Tiefpunkt angelangt? Versuchen wir’s von vorne…
Weiterlesen...Leon, zur falschen Zeit am falschen Ort – ein Land im Ausnahmezustand
Unser Plan El Salvador nur als Transitland zu nutzen, haben wir mit zwei Ausnahmen fast gänzlich umgesetzt. Denn von Santa Ana aus, wo wir noch einige entspannte Tage geniessen, geht es weiter, einmal quer durchs Land, weiter durch Honduras bis nach Nicaragua. Wir freuen uns auf der einen Seite auf Nicaragua, wurde uns dieses Land doch von allen Seiten wärmstens empfohlen, auf der anderen Seite sind wir nach unserer erstaunlich schönen Zeit in El Salvador aber auch etwas unsicher bezüglich unserem Entscheid. In weniger als drei Stunden lassen wir den gesamten Westen hinter uns, steigen in San Salvador um, wo wir von netten Menschen, ohne gefragt zu haben, an den Busbahnhof begleitet werden und landen schliesslich abends ganz im Osten des Landes in San Miguel. Von hier aus starten wir einen Tag später den grössten und anstrengendsten Teil der Reise, der uns nach Nicaragua bringen soll. Noch freuen wir uns auf das neue Land, sind gespannt ob das bisher Gehörte auch wirklich der Realität entspricht, denn fast immer wurde in höchstem Masse von Nicaragua geschwärmt. Was uns dort allerdings erwartet, konnten wir uns nicht im entferntesten vorstellen…! Einmal mehr aber alles der Reihe nach…..
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