
Im Sekundentakt schwanken wir hin und her, fahren über eine kurvenreiche Strasse – wie so oft in Kolumbien. Während sich vor uns eine junge Dame ihrem Mageninhalt entledigt, bin ich heilfroh für einmal ein Mittel gegen Reiseübelkeit eingenommen zu haben. Denn obschon sonst nie nötig, kennen wir mittlerweile die Fahreigenschaften der Kolumbianer und die sind beim besten Willen nicht die besten. Während die Kurven im Sekundentakt geschnitten werden, das Tempo eher zweitrangig zu sein scheint und Kupplung, Gas und Bremse unkoordiniert gebraucht werden, fahren wir durch Täler, über Hügel, an wunderschönen Landschaften vorbei. Das Gesehene macht, trotz erschreckendem Fahrstil, bereits Lust auf mehr. Salento heisst unser nächstes Ziel. Ein kleines Städtchen inmitten der Kaffeeregion Kolumbiens gelegen, das uns aber nicht grundsätzlich deswegen anzieht. Vielmehr ist es das Wahrzeichen dieser Region schlechthin, das uns einen Zwischenstopp im ländlichen Kolumbien einlegen lässt…
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Viel haben wir von ihr gehört - dabei aber nur wenig Gutes. Ein riesiges chaotisches Moloch, dreckig, arm, kalt und geplagt von eher bescheidenem Wetter sei sie, die Hauptstadt Kolumbiens. Unsere Erwartungen, insbesondere nach den Besuchen der süssen kleinen Bergdörfer, waren entsprechend klein. Eine weitere Grossstadt, die wir ein weiteres Mal mehrheitlich für Organisatorisches nutzen und dabei nur wenige Tage dort verbringen wollen, weiss uns dennoch zu überraschen. Trotz einer Einwohnerzahl von weit über acht Millionen begrüsst uns die Stadt freundlich, offen, chaotisch zwar, trotzdem aber strukturiert und durchaus interessant.