Terminal 1, Flughafen Suvarnabhumi – völlig nervös stehen wir am Check-In-Schalter. Nervös, weil sich alles so gar nicht vertraut anfühlt. Ganze 240 Tage sind wir auf Reisen ohne jemals ein Flugzeug von innen gesehen zu haben. Das erste Mal nehmen wir anstelle eines Busses, Zuges oder Motorrades den Luftweg. Nervös aber auch weil es sich für uns tatsächlich so anfühlt als fliegen wir in die Ferien. Wir strahlen übers ganze Gesicht und die Vorfreude steigt von Minute zu Minute. Yesss, wir fliegen nach Manila!
Ankunft in Manila, in der Stadt welche nicht wirklich den besten Ruf hat. Viele raten von einem Besuch ab, viele reisen gleich sofort weiter auf eine der 7000 Inseln der Philippinen. Wir aber möchten der Stadt zumindest eine kleine Chance geben. Zwei Tage versuchen wir die Stadt auf unsere Art zu entdecken. Um es gleich vorneweg zu nehmen: Manila war ganz ok..aber das wars auch. Wir konnten uns, im Gegensatz zu vielen anderen, tatsächlich ein wenig anfreunden, eine dicke Freundschaft wird aus uns jedoch nicht. Fairerweise muss allerdings auch gesagt werden, dass in zwei Tagen nicht wirklich viel von einer Stadt gesehen werden kann. Was uns jedoch von Beginn weg auffällt, ist der unglaublich mühselige Verkehr…habe ich erst noch erwähnt, dass Bangkok was den Verkehr betrifft der Horror ist? Nun ja..da habe ich Manila noch nicht gekannt! Das öffentliche Verkehrsnetz ist inexistent…man ist, vorallem als Tourist, auf Taxis angewiesen. Taxis naja..nehmen wir nicht wirklich gerne..insbesondere in Manila ist es in einigen Stadtteilen unglaublich schwierig ein Taxi zu finden, welches auch wirklich den Taximeter benutzt. Viel lieber versuchen die Taxichauffeure uns weiss zu machen, dass aufgrund des derzeit stockenden Verkehrs nur Pauschalbeträge, welche um ein Viefaches höher sind, angemessen sind.
Eine Alternative ist das typsisch philippinische Verkehrsmittel, das Jeepney. Hierbei handelt es sich um umgebaute Jeeps aus Amerika (Willys-Jeep). Mit ihren bunten Farben verpassen die Jeepneys der Stadt einen wunderbaren Farbtupfer. Das System der Jeepneys in Manila zu verstehen ist allerdings kaum machbar. Sie fahren meist nur eine Strecke von A nach B..nur herauszufinden wohin diese fahren ist nicht ganz einfach. Anhalten lassen sich diese aber ganz einfach: an den Strassenrand stehen, mit der Hand wild winken und hinten hineinhüpfen. Wer aussteigen möchte macht sich auf irgendeine Weise bemerkbar (wir benutzen meist das Kleingeld um an die Stange zu „klopfen“…haben wir so abgeschaut! ;-)) Wir findens einfach nur toll, lieben die Fahrten mit den Einheimischen zusammengepresst wie in einer Sardinenbüchse sitzend ohne auch nur annähernd zu wissen wo wir landen. 🙂
Obwohl wir es lieben die öffentlichen Verkehrsmittel auszuprobieren, machen wir uns hauptsächlich zu Fuss auf den Weg die Stadt ein Wenig näher zu erkunden. Klar, kann bei einer Einwohnerzahl von rund 12 Mio. (Grossraum) nur ein klitzekleiner Teil der Stadt besichtigt werden.
Wir spazieren durch den modernen Finanzbezirk der Stadt, welcher mit imposanten Bauten in die Höhe ragt.
In Manila trifft Moderne tatsächlich auf altertümliches. Die Philippinen, einst eine spanische Kolonie, sind noch unglaublich stark von der spanischen Kultur geprägt. Neben der Sprache, welche viele spanische Wörter beeinhaltet, sind auch ganze Stadtteile noch ganz im spanischen Stil, wie zum Beispiel der bekannte Stadtteil Intramuros. Während der spanischen Kolonialzeit auf den Philippinen war der Bezirk der Sitz der spanischen Kolonialverwaltung. Wunderschön, bunt verziehrte Gebäude reihen sich an imposanten Kathedralen und Kirchen umgeben von hohen Mauern. Auch der starke Bezug zum Katholizismus prägt das Strassenbild.
Ebenfalls im Stadtteil Intramuros, an der Mündung des Pasig River gelegen, befindet sich das Fort Santiago, welches 1571 errichtet wurde. Heute dient die Festung als Museum, wo sich auch der sogenannte Plaza de Armas mit dem Schrein des philippinischen Nationalhelden José Rizal sowie der Kerker in welchem Rizal von den spanischen Behörden festgehalten wurde, befindet.
Leider hat die Zeit nicht mehr ganz gereicht den wohl grössten Markt der Stadt zu besuchen. Dem Markt einen Besuch abzustatten hätten wir unglaublich gerne getan, denn was man sonst in der Stadt kaum zu sehen bekommt sind Markt- oder Streetfoodstände und Garküchen. Vielmehr wimmelt es von Fastfoodketten. Noch nie haben wir derart viele verschiedene Fastfoodrestaurants an einem Ort gesehen…ja die Philippinen sind aus kulinarischer Sicht tatsächlich keine Reise Wert. Für uns eine krasse Umstellung nach den köstlichen Höhenflügen in Thailand.
Zum Abschluss lassen wir es uns aber natürlich nicht nehmen, das lokale philippinische Bier San Miguel zu probieren und auf unsere nächste grosse Etappe unserer Reise anzustossen! Welcome to the Philippines!! 🙂
Wir haben zwar nur einen kleinen Eindruck dieser Stadt gewonnen, findens aber bereits jetzt unglaublich spannend. Der spanische Einfluss gefällt und die Menschen hier sind wirklich total freundlich..ja wir könnten durchaus auch länger bleiben. Die Vorfreude auf den Rest der 7000 Inseln (oder zumindest einen kleinen Teil davon) ist aber um einiges grösser, sodass wir einmal mehr weiterziehen…