Luang Prabang – das Ende eines grossen Abenteuers!

Von Vang Vieng aus begeben wir uns ziemlich wehmütig auf unsere letzte Etappe mit unserem Zweirad. 186 Km liegen vor uns und diese sind an Schönheit kaum zu überbieten. Kaum haben wir das kleine Städtchen Vang Vieng hinter uns gelassen, tauchen wir ein in eine wunderbare Landschaft umgeben von mächtigen, kantigen Karstbergen. Um uns herum sattes Grün, der Himmel tiefblau und die Sonne lächelt uns noch einmal so richtig ins Gesicht.

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Ein paar Kilometer später wabbelt auf einmal das Vorderrad merkwürdig hin und her. Es scheint als beenden wir unser Mopedabenteuer wie wir es begonnen haben – mit einer Panne! Dieses Mal handelt es sich aber nicht um einen platten Reifen sondern um eine lose Schraube am Vorderrad. Aber hey,  kein Problem, denn schliesslich führen wir ja fachmännisches Werkzeug mit uns. 😉

Nur leider nützt hier jegliches Werkzeug nichts – die Schraube lässt sich nicht anziehen. Eine Werkstatt muss her! Gottseidank findet sich auch in Laos relativ einfach ein Mechaniker. Der Übeltäter ist schnell gefunden, das Gewinde der Schraube ist durch und ist nicht mehr zu gebrauchen. Auch lösen lässt isch die Schraube nicht mehr, sodass diese mit einer Flex entfernt werden muss. Und so stehen wir da, mit einer zerstörten Achse und fragen uns wo um Himmels Willen wir hier in Laos das entsprechende Ersatzteil herbekommen? Alle vorrätigen Schrauben sind viel zu breit oder zu lang. Improvisation ist gefragt. Unser Mechaniker sägt kurzerhand den zu langen Teil ab, schweisst eine Mutter dran und fertig ist unsere neue Achse! Und genau deshalb lieben wir Südosastien…für jedes Problem gibt es eine Lösung! 🙂

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Zwischen Vang Vieng nach Luang Prabang wartet der bisher höchste, resp. steilste Pass auf uns. Unser Moped kämpft sich den Berg hoch, vom 4. in den 3. Gang, vom 3. in den 2. und schliesslich in den 1. Gang…mit entsprechend gemächlichen 10 Km/h kämpfen wir uns den Berg hoch. Der Motor läuft heiss. Um nicht noch einen Motorschaden zu provozieren, stoppen wir immer mal wieder um den Motor mit eiskaltem Quellwasser zu kühlen!

Schliesslich aber erreichen wir die Passhöhe – auf unser Moped ist eben doch wie immer Verlass!

In Luang Prabang angekommen macht uns ein weiteres Mal das chinesische Neujahr zu schaffen. Die meisten Unterkünfte sind ausgebucht, entsprechend schwierig ist es eine eingermassen anständige Unterkunft zu einem anständigen Preis zu bekommen. Nach langer Suche finden wir schliesslich aber ein Zimmer in welchem wir nächtigen können, zählen dieses aber zu einem der miesesten während unserer ganzen Reise.

Egal, schliesslich müssen wir hier ja nur übernachten denn tagsüber bewegen wir uns meist ja sowieso ausserhalb. Die Zeit in Luang Prabang nämlich nutzen wir unter anderem um unser Moped zu verkaufen. Zwar bedeutet Luan Prabang noch nicht das Ende unserer Laosreise, trotzdem aber entscheiden wir uns das Moped bereits jetzt zu verkaufen. Wir schalten Inserate im Internet und beschriften das Motorrad.

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Neben den organisatorischen Dingen die erledigt werden müssen, geniessen wir die Zeit in Luang Prabang aber auch und nutzen die restlichen Tage für Sightseeing. Fast alle touristischen Sehenswürdigkeiten liegen in der Altstadt auf der Halbinsel zwischen dem Mekong und dem Namkan.

Wir spazieren durch die Altstadt an den 33 buddhistischen Tempeln vorbei. Mönche in ihren orangen Gewändern kreuzen unseren Weg. Hier spüren wir den Charme dieser Stadt und verstehen, weshalb Luang Prabang als kulturelles Zentrum Laos gilt.

Die Altstadt selber besteht neben den unzähligen Tempeln hauptsächlich aus Gästhäusern Hotels und Restaurants. Für den Gaumen ist also gesorgt. Dank einer weiteren Essenspende die uns genau rechtzeitig erreicht, können auch wir uns ein Festmahl gönnen. Wir geniessen ein wunderbares Barbeque in einem schicken Restaurant in Ufernähe.

Vielen Dank Julian! 🙂

Obwohl wir unser Moped nächstens verkaufen werden, oder vielleicht genau deshalb unternehmen wir noch eine letzte Ausfahrt. Die Reise führt uns zu den ca. 30 Km. entfernten Tat Kuang Si Wassefällen. Das Wasser schimmert smaragdgrün und während man den Wasserfall hinaufwandert kommt man an diversen Naturpools vorbei. Wir wandern erst ganz hoch um anschliessend an einem der Pools ein erfrischendes Bad zu nehmen…erfrischend war es tatsächlich…saukalt um ehrlich zu sein. 😉

Ja, und dann ist es tatsächlich soweit, unser Motorrad findet einen neuen Besitzer. Schneller und einfacher als gedacht verkaufen wir unser Moped an Julien aus Belgien. 6’000 Km haben wir auf dem Rücken des Mopeds hinter uns gebracht. Drei Länder bereist, unzählige Mechaniker besucht aber vorallem wunderschöne Momente erlebt. Es ist Zeit Abschied zu nehmen – ein weiteres grosses Abenteuer unserer Reise geht zu Ende! Ab sofot heisst es für uns: Adieu Freiheit, Hallo Abhängigkeit!

Goodbye my friend!

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