Kein Kambodscha-Urlaub ohne einen Besuch der Tempel von Angkor Wat, so zumindest die weitverbreitete Meinung. Doch auch wir teilen diese Ansicht, denn obwohl wir die Tempelanlage bereits vor fünf Jahren ausgiebig besuchten, entscheiden wir uns nochmals an diesen Ort zurückzukehren. Nicht nur weil wir, wie wohl die meisten, unglaublich beeindruckt sind von der Schöhnheit der unzähligen Tempel, vielmehr möchten wir nachholen, was wir das letzte Mal verpasst hatten – Sonnenaufgang über dem Tempel Angkor Wat. Um diesen einen Punkt von unserer Bucket-Liste streichen zu können reisen wir also ins 170 km entfernte Siem Reap.
Obwohl heute nur 170 km vor uns liegen, zieht sich die Anreise unglaublich in die Länge. Denn anders als noch in Vietnam führen fast nur schnurgerade Strassen durchs Land. Dennoch können wir die Fahrt wieder etwas mehr geniessen denn es bleibt auch wieder Zeit einfach mal irgendwo im nirgendwo anzuhalten und eine Pause einzulegen.
Siem Reap ist die Touristenhochburg Kambodschas, was die Stadt alleinig den Tempeln von Angkor zu verdanken hat. Die Stadt dient als perfekter Ausgangspunkt um den Ruinen einen Besuch abzustatten. Unzählige Backpacker und andere Reisende tummeln sich vorallem abends in der Stadt. Berühmt-berüchtigt ist die bekannte Pubstreet, wo sich nach einem anstrengenden Besichtigungstag auch wunderbar das ein oder andere Bier geniessen lässt. Ab und zu schätzen wir diesen Rummel druchaus und freuen uns andere Reisende zu treffen, gleichzeitig zieht es uns aber auch immer wieder hinaus aus den Städten ins Umland.
Nichts leichter als das, wenn man sein eigenes Moped dabei hat. Wir machen uns also auf und fahren hinunter zum Tonle Sap, dem grössten Binnensee Asiens. Der See Tonle Sap bildet gemeinsam mit dem Flüssen Tonle Sap, dem Mekong und Bassac ein einzigartiges Ökosystem, welches für die Menschen in dieser Umgebung unglaublich wichtig ist. Im Tonle Sap kann man die Floating Villages Chong Khneas oder Kampong Phluk mit dem Boot besuchen. Wir bleiben dieses Jahr aber lieber an Land und fahren einfach mal ohne Plan durch die Gegend, was teilweise fast noch spektakulärer ist.
Wie bereits erwähnt steht neben dem Besuch der Tempelanlage von Angkor ein weiterer für uns wichtiger Punkt auf dem Programm. Beat Richner ein Schweizer Kinderarzt und Musiker, welcher durch den Bau von fünf Kinderspitälern in Kambodscha bekannt wurde, spielt jeden Samstagbend ein kleines Konzert mit seinem Cello und sammelt Spenden für die Spitäler. Wir wohnen dieser Veranstaltung bei und sind mehr als beeindruckt. Beat Richner erzählt herzergreifende Dinge über die Arbeit in den Spitälern, über das Leid der Kinder und deren Schicksale. Mit Hilfe der kostenlosen Behandlung für Kinder, welche durch die Spitäler gewährleistet wird, konnte die Kindersterblichkeit erheblich minimiert werden. Beat Richner spielt zwischen seinen Vorträgen und einem Film der gezeigt wird immer mal wieder ein Stück auf seinem Cello. Wir sind berührt von dieser Geschichte und haben einen riesen Respekt vor diesem Mann. Gerne spenden daher auch wir einen Beitrag an diesem wirklich bewundernswerten Projekt.
Falls jemand mehr darüber erfahren möchte: http://www.beat-richner.ch
Apropos Spende, auch uns erreichte eine weitere Spende worüber wir uns natürlich riesig gefreut haben. In Siem Reap konnten wir uns das Khmer Curry nicht entgehen lassen und investieren die Spende daher gleich in zwei feine, scharfe Abendessen!
Vielen Dank Christian! 🙂
Ja, und dann ist es soweit – Sonnenaufgang über Angkor Wat. Wir gehen extra früh schlafen und stellen den Wecker auf 4:00 Uhr morgens. Nur leider weckt uns nicht der Wecker, denn wir wachen aufgrund eines sanften immer stärker werdenden Prasseln auf. Als wir aus dem Fenster schauen, können wir unseren Augen nicht trauen….monsunartiger Regen prasselt auf die Strasse…das darf doch wohl nicht wahr sein! Irgendwie scheint uns der Regen zu begleiten, nun gut in den letzten Wochen hatten wir diesbezüglich ja Glück, aber warum denn nur ausgerechnet heute? Mehr als frustriert legen wir uns wieder hin und warten bis der Regen nachlässt. Das mit dem Sonnenaufgang wird heute wohl nichts… Wir radeln dennoch relativ früh mit dem Fahrrad zu den Tempeln und lassen uns einmal mehr von dieser eindrucksvollen Stätte beeindrucken. Haben wir die Tempel das letzte Mal noch mit dem Tuktuk erkundet, fahren wir dieses Mal sportlich mit dem Mountainbike durch die Tempelanlage Angkors. Neben den drei bekanntesten Tempel Angkor Wat, Bayon und Ta Prohm, besuchen wir auch die kleineren aber nicht minder prachtvolleren Tempel. Natürlich lässt sich in einem Tag nicht die ganze Anlage besichtigen, denn schliesslich findet man auf einem Gebiet von 200 km2 unzählige grosse und kleine Tempel. Die Tempelanlage von Angkor ist schlichtweg gigantisch und ist das grösste religiöse Bauwerk der Welt. Man bräuchte tatsächlich wohl mehrere Wochen um die gesamte Anlage gesehen zu haben. Trotz des harzigen Starts in den Tag, geniessen wir die Besichtigung in vollen Zügen – Angkor, ein unglaubliches Bauwerk!