Battambang – mit dem Bambootrain durch die Reisfelder

 

Wir verlassen Phnom Penh und ziehen weiter in den Nordosten Kambodschas. Rund 300 Km haben wir heute vor uns – eine wahre Monsteretappe. Für einmal ist nicht der Weg das Ziel, denn lange Pausen wie sonst können wir uns diesmal nicht leisten. Die Sonne brennt, der Rücken schmerzt, entsprechend froh sind wir als wir Battambang am späten Nachmittag erreichen.

Auf dem Weg nach Battambang überholen uns etliche Kleinbussen, welche Motorräder auf die unmöglichsten Arten transportieren …hätten wir das doch nur früher gewusst.. 😉

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Battambang, Provinzhauptstadt und die zweitgrösste Stadt Kambodschas beeindruckt durch ihre gut erhaltene französische Kolonialarchitektur. Vielmehr jedoch finden wir gefallen an der ruhigen und entspannten Atmosphäre, welche diese Stadt versprüht. Ein wahrer Segen nach den wuseligen Tagen in Phnom Penh.

Wohl am meisten bekannt ist Battambang jedoch für den Bambootrain. Obwohl es schon seit Jahren heisst, dass diese wohl bald der Vergangenheit angehören, fahren sie weiterhin durchs ganze Land. In Battambang sind diese Züge ein wahrer Touristenmagnet.

In der Sprache der Khmer heißt der Bamboo Train eigentlich Norry – abgeleitet vom französischen Wort Lorry. Ursprünglich waren sie zudem nur eine günstige Transportmöglichkeit im Vergleich zu den teureren klassischen Zügen. Doch als die Eisenbahn in Kambodscha im Jahr 2009 endgültig eingestellt wurde, entwickelten sie sich für viele Menschen zu einem noch wichtigeren Verkehrsmittel, mit welchem auch Güter im gesamten Land verteilt werden.

Die Wagen dieses Gefährts bestehen aus zwei Achsen und einer einfachen Plattform aus Bambusbalken. Angetrieben wird das Ganze von einem 6-PS-Motor, der sie auf bis zu 40 km/h beschleunigt. Entsprechend rasant ist die Fahrt mit dem Bamboo Train, welcher auf den verzogenen Schienen aus der französischen Kolonialzeit verkehrt. Obwohl sehr holprig, macht es unglaublich Spass an den Reisfeldern vorbei zu düsen.

Am nächsten Tag statten wir dem Wat Phnom Ek, einem aus dem 11. Jahrhundert erbauten Hindutempel einen Besuch ab. Der Tempel befindet sich am linken Ufer des Sangkaeflusses, ca. 13 Km von Battambang entfernt. Neben dem noch einigermassen gut erhaltenen Tempel und der davor liegenden Pagode, geniessen wir die Fahrt ins Dorf Peam Aek. Die Strasse schlängelt sich ganz idyllisch durch die umliegenden Dörfer. Hier lässt sich das Leben der Khmer besonders gut beobachten.

Rund 12 Km südlich von Battambang befinden sich der Phnom Sampeau, ein Kalksteinfelsen, auf welchem neben diversen Tempeln auch die Killing Caves liegen. Eine weitere Gedenkstätte, welche an die grausamen Taten der Roten Khmer erinnert. Über eine Treppe gelangt man in die Höhle, in welcher Menschen von den Roten Khmer zu Tode geprügelt und durch eine Fensterluke entsorgt wurden. Ein verglaster Gedenkschrein mit Knochen und Schädeln dieser Opfer erinnert an die grausigen Taten die hier verübt wurden. Weil wir es nicht richtig finden, diese Orte zu fotografieren gibt es hierzu keine Bilder.

Neben den Killing Caves besuchen wir die verschiedenen Tempel auf der Hügelspitze von wo aus man einen wunderschönen Blick über das Umland geniessen kann.

Am Fusse des Phnom Sampeau befindet sich zudem die Bat Cave. Eine Höhle in welcher Tausende von Fledermäuse hausen und jeden Abend für ein wahres Naturschauspiel sorgen. Denn jeden Abend in der Dämmerung fliegen wie auf Knopfdruck Tausende von Fledermäusen aus der Höhle um am naheliegenden See auf die Suche nach Futter zu gehen. Ein schier nicht enden wollender Schwarm aus Tieren fliegt über unsere Köpfe. Das Schauspiel kann bis zu einer Stunde dauern.

Wir haben die Zeit in Battambang sehr genossen. Verhältnismässig wenig Touristen tummeln sich in der Stadt und eine wunderbare Entspanntheit liegt in der Luft. Weiter führt uns die Reise nun aber in die Touristenhochburg Kambodschas – wir besuchen die grösste Tempelanage der Welt, dazu aber später mehr.

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