Sechs Monate unterwegs – ein kleiner Gedankenrückblick

Es ist nun genau 185 Tage, resp. auf den Tag genau sechs Monate her seit wir unsere Rucksäcke packten, die Tür zu Hause das letzte Mal hinter uns schlossen und uns aufmachten die Welt zu bereisen. Sechs Monate sind vergangen, sieben Länder haben wir mehr oder weniger bereist, ca 23’100 Km zurückgelegt und zahllose spannende Dinge erlebt und gesehen. Seit sechs Monaten ist die Welt unser zu Hause. Wie haben wir diese Zeit erlebt? Wie fühlt es sich an auf einer Langzeitreise zu sein?

Reisen ist toll, macht Spass und bedeutet Freiheit pur. Ja, dem können wir definitiv zustimmen, nur eben ist dies, wie viele vielleicht meinen könnten, nicht immer der Fall. Denn auch das Reisen hat seine Schattenseiten. Speziell während den Weihnachtstagen wird einem bewusst wie sehr Familie und Freunde doch fehlen. Einen kurzen Schwatz mit einer vertrauten Person zu führen ist eben nicht mehr einfach so schnell möglich. Der Reisealltag bedeutet zudem harte Arbeit. Zig Entscheide sind tagtäglich zu fällen, Ideen und Pläne ändern sich nahezu im Stundentakt. Pläne die man heute hat, werden einen Tag später bereits wieder über den Haufen geworfen. Vor Ort muss täglich alles Notwendige organisiert werden, was nicht immer einfach ist. Alle paar Tage (oder Wochen) begeben wir uns zudem an einen neuen unbekannten Ort, wo wir uns jedesmal aufs Neue zurechtfinden müssen. Und trotzdem freuen wir uns auf jeden neuen Ort, auf jede weitere Person die unseren Weg kreuzt und unsere Reise zu dem macht was sie ist.

Neben den wunderschönen Orten und Dingen, treffen wir abseits der Touristenströme aber auch auf unglaublich viel Leid und Elend. Immer wieder wird uns in Erinnerung gerufen mit welchen Privilegien unser Leben doch gesegnet ist.

Und trotzdem merken wir wie schnell die Welt sich doch verändert und die Entwicklung auch in den ärmsten Ländern der Welt vorangeht. Sah man beispielsweise noch vor vier Jahren in den ländlichen Gegenden Asiens nirgends ein Smartphone, trägt heute wohl fast jeder eines mit sich.

Viele haben uns im Vorfeld gefragt, ob wir keine Angst haben 24 Stunden aufeinander zu sitzen. Doch, haben wir und genau darum müssen wir auch ständig daran arbeiten, fehlt doch der so wichtige Raum für sich selbst. Wir haben aber das Glück, dass wir uns schon relativ lange kennen und mit den Launen des anderen meist gut umgehen können. Trotzdem gab es neben den wunderschönen und freudigen auch die traurigen und wütenden Momente. Die Nerven lagen aufgrund der Umstände (Wetter, Visum etc.) nicht nur einmal blank und Reibereien liessen sich nicht vermeiden. Beziehungsalltag eben, den man von zu Hause ja auch kennt.

Auch muss der eigene Reisestil erstmal gefunden resp. entwickelt werden was seine Zeit braucht. Fühlte man sich anfangs vielleicht noch wie in den Ferien, ist es für uns mittlerweile das normalste der Welt unterwegs zu sein. Oft merken wir, dass wir die Begeisterung für Dinge die andere Touristen total super finden nicht ganz so teilen. Vieles ist normal – Alltag eben. Und trotzdem freuen wir uns vielleicht einfach über andere, kleine Dinge und das jeden Tag aufs Neue.

Viel haben wir über die einzelnen Länder im Vorfeld gelesen und Informationen gesammelt. Mit den entsprechenden Erwartungen und Vorstellungen bereisten wir die Länder und doch entdeckten wir jedes Land individuell für uns mit unseren eigenen, persönlichen Erfahrungen. Vieles haben wir anders erlebt als erwartet und wurden oft positiv überrascht.

Während den letzten sechs Monaten haben wir neben den vielen Orten auch viele spannende Menschen getroffen. Menschen die die gleiche Leidenschaft teilen, Menschen die den Mut haben loszuziehen – so wie wir! Freundschaften werden geschlossen und Reisegeschichten ausgetauscht – schöne aber auch weniger schöne!

Reisen bedeutet nämlich immer auch aus der eigenen Komfortzone auszubrechen. Gab es doch auch für uns einige Momente wo wir uns in unsere eigenen vier Wände zurücksehnten oder Momente in denen wir uns gefragt haben was wir hier eigentlich tun. Denn während einer Reise hat man vieles nicht immer selbst in der Hand. Oft muss man einer anderen, fremden Person vollends vertrauen – sei es dem geisteskranken Chauffeur in Russland oder dem Motorradfahrer vor mir..;-)

Sechs Monate sind mittlerweile vergangen, viele wunderschöne Erinnerungen werden wir in unseren Köpfen und Herzen behalten. Und immer noch freuen wir uns jeden Morgen aufzustehen und uns zu fragen was der heutige Tag wohl Schönes für uns bereit hält. Wir sind noch lange nicht müde und freuen uns auf alles Weiterwe was noch kommen mag!

Dieser Blog ist unser ganz persönliches Tagebuch, umso mehr freut es uns, dass wir unsere Reise, unsere Erlebnisse, Freud und Leid mit euch teilen dürfen. Wir freuen uns immer von euch zu hören! Danke, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet und unterstützt!

Life is short and the world is wide….so keep on travelling!

2 Gedanken zu “Sechs Monate unterwegs – ein kleiner Gedankenrückblick

  1. Liebi Irène, liebe Dominique
    Es isch wunderschön eure Bricht zlese. Weiss wie aastrengend das chan sii und wie schwer es isch mit dem müesse uscho wo ein grad bote wird. sElend zxeh, aber au dLebensfreud mitbecho.
    Ich wünsche eui na ganz viel freud und energie für die wiiteri reis!
    Hab euch lieb
    Knuddel aus Kuba 😉

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    • Hey ihr zwei!
      Viela Dank! As sich wahnsinnig dia viela Iidrück woma do tagtäglich mitkriegt.. aber trotzdem kömmers immerno gnüssa! Erlebend wunderbari Sacha und das jeda Tag ufs neua! Könnd üs drum definitiv nit beklaga! 🙂
      Miar wünschand au eu a ganz a guati Ziit in Kuba und ihr wüssand jo womer üs denn gsehnd! 😉 Freuand üs schu eu wieder zgseh! Gnüssands und hebend eu Sorg!

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