Von Hanoi nach Ninh Binh – unser Roadtrip beginnt!

 

Nach etwas mehr als einer Woche in Hanoi verlassen wir die Hauptstadt und machen uns mit dem Motorrad auf in Richtung Süden. Rund 2500 km liegen vor uns. Wir sind gespannt auf das was kommt, freuen uns auf den bevorstehenden Roadtrip, sind aber dennoch etwas aufgeregt. Wie schlagen wir uns durch den mörderischen Verkehr Vietnams? Wie hält unser Motorrad unser Gewicht aus? Wie einfach finden wir uns in den ländlichen Gebieten Vietnams zurecht? Auf all diese Fragen werden wir wohl in den nächsten Wochen eine Antwort finden. Wir sind gespannt..

Etappe 1 – Hanoi nach Ninh Binh (156 Km)

Den ersten Tag unseres Motorradabenteuers beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir unsere Maschine beladen. Von anfang an unsere grösste Sorge waren unsere Rucksäcke. Wie bekommen wir das ganze Gepäck auf das Motorrad und wie lässt sich dieses mit diesem Gewicht fahren. Alles halb so schlimm wie sich später herausstellt. Bereits im Vorfeld liessen wir auf beiden Seiten Sideracks für die Rucksäcke montieren. Damit das Motorrad unser Gewicht besser tragen kann, wurde zusätzlich eine Verstärkung der Stossdämpfer eingebaut.

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Das Motorrad ist beladen, die Fahrt kann beginnen. Wir kämpfen uns durch den Morgenverkehr Hanois. Eine gefühlte Ewigkeit fahren wir hupend über Kreuzungen, schlängeln uns durch unzählige Motorradschwärme und an Autokolonnen vorbei bis wir schliesslich den Stadtrand Hanois erreichen. Wir sind erleichtert diese erste grosse Prüfung ohne grössere Probleme gemeistert zu haben.

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Weiter gehts Richtung Süden, wobei dieser erste Abschnitt landschaftlich überhaupt nichts zu bieten hat. Man merkt, dass wir uns nach wie vor im Grossraum Hanois befinden. Der Verkehr nimmt zwar merklich ab, dennoch fahren wir weiterhin hauptsächlich durch bewohntes Gebiet. Wir kommen gut voran und auch die Landschaft ändert sich zum Positiven. Wir fahren entlang verschiedener Flüsse, durch kleinere Dörfer und freuen uns bereits unser Tagesziel rechtzeitig zu erreichen. Zu früh gefreut wie sich später herausstellt. Knappe 15 Kilometer vor der Stadt Ninh Binh in welcher wir nächtigen wollen, verliert unser Hinterrad plötzlich Luft. Nicht schon wieder – wir haben einen platten Reifen! Irgendwo im Nirgendwo schiebt Dominique unser Motorrad entlang der Strasse – irgendwie hatten wir diese Szende doch schon einmal 😉 Die vorbeifahrenden Vietnamesen winken uns allesamt zu und zeigen uns in eine Richtung wo sich wohl ein Mechaniker befinden soll. Ich mache mich zu Fuss auf den Weg und finde ca. fünf Minuten später ein kleines Dorf. Kaum habe ich den Dorfeingang betreten umzingeln mich Kinder, welche mir alle lachend zuwinken. Auch die Dorfbewohner am Strassenrand winken und grüssen freundlich. Genau dieser wunderbarer Begegnungen wegen reisen wir mit dem Motorrad durchs Land. Ein Mechaniker ist schnell gefunden, denn schliesslich ist fast jeder Vietnamese irgendwie auch ein Motorradmechaniker. Während der ältere Mann unseren Reifen wechselt, gesellen sich immer mehr Leute zu uns. Touristen sieht man hier wohl nicht allzu oft. Obwohl wir kein Wort verstehen, lachen wir mit den Einheimischen und freuen uns über die Hilfsbereitschaft der Dorfbewohner.

Aufgrund der Reifenpanne ist es zwischenzeitlich bereits dunkel geworden. Noch vor Beginn des Motorradtrips haben wir uns geschworen, nie aber auch wirklich nie in der Nacht zu fahren, da es einfach schlicht zu gefährlich ist. Nun ja, leider können wir dies nun nicht mehr ändern und so tuckern wir in gemächlichem Tempo in die Stadt. Wir sind froh heil in Ninh Binh angekommen zu sein und finden sogleich ein kleines aber feines Hostel am Stadtrand Ninh Binhs.

In Ninh Binh bleiben wir zwei Tage, denn schliesslich hat diese Gegend landschaftlich einiges zu bieten. Ninh Binh an sich ist nicht wirklich aufregend. Mit dem Motorrad erkunden wir am nächsten Tag das Umland. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit ist „Tam Coc“. Die Landschaft wird geprägt von den hohen, schroffen Kalksteinfelsen. Sie ähneln den Felsen der Halong Bay, weshalb die Region auch „trockene Halong Bay“ genannt wird – einzig das Meer fehlt. Viele Touristen schippern mit dem Boot über den Fluss, was unverschämt teuer ist. Wir hingegen fahren mit dem Motorrad entlang des Flusses was nicht weniger eindrücklich ist.

Die Strassen sind fast menschenleer und so wage auch ich mich für einmal aufs Motorrad. Obwohl ich noch nie ein manuelles Motorrad gefahren bin, ist es deutlich einfacher als gedacht. Dennoch überlasse ich das fahren jedoch weiterhin meinem Chauffeur. 😉

Ein weiteres Highlight dieser Gegend sind die Trang An Grotten. Mit dem Boot schippern wir ebenfalls vorbei an Kalksteinfelsen und durch kleine enge Höhlen. Teilweise muss sogar der Kopf eingezogen werden, derart niedrig sind die Grotten. Ein schöner Ausflug, der sich definitiv lohnt.

Den wohl schönsten Ausblick auf das Umland Ninh Binhs hat man über der Mua Cave. Wir steigen am späten Nachmittag auf den Hügel und geniessen die untergehende Sonne.

Unser neuer Freund muss gepflegt werden und so statten wir einer Werkstatt in Ninh Binh einen Besuch ab. Es ist bereits ein erster Öl-Wechsel nötig. Zudem müssen die Speichen nachgezogen und die Kette geschmiert werden. Dieser Spass kostet uns ganze CHF 7.-.

Eine aufregende erste Etappe haben wir hinter uns gebracht. Wir hoffen die nächsten Tage verlaufen ohne Panne, mal sehen…;-)

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