Der Zug tuckert gemächlich durch den Nordosten Chinas mit dem Ziel Datong – die wohl nördlichste Stadt unserer Chinareise. Für die knapp 400 km nach Datong benötigen wir mehr als 8 Stunden. Da wir morgens früh aus den Federn mussten sind wir müde und daher nicht unglücklich noch ein paar Stunden im Zug dösen zu können.
Um kurz vor 16:00 Uhr erreichen wir unser Ziel. Die Stadt begrüsst uns mit einer Horde schreiender Männer – Taxifahrer welche aufgrund des ankommenden Zuges auf neue Kundschaft hoffen. Wir haben keine Lust lange zu diskutieren und steigen einfach beim hintersten und somit am wenigsten nervigen Taxifahrer ein.
Datong zeigt sich schick in neuem Gewand. Beinahe die komplette Altstadt wurde abgerissen um anschliessend wieder neu aufgebaut zu werden. Die Bagger und Baumaschinen sind heute noch damit beschäftigt aus Datong etwas Neues, Schöneres zu gestalten. Wie so vieles in China macht auch dies für uns wenig Sinn, aber wir hinterfragen zwischenzeitlich nicht mehr alles ;-). Für uns ist Datong jedoch nicht wirklich eine schöne Stadt, da es ihr im Gegensatz zu Pingyao definitiv an Charme fehlt, hingegen ein gutes Basislager um die Sehenswürdigkeiten im umliegenden Hinterland zu besuchen.
Ca. 2 Autostunden von Datong entfernt erhebt sich der 2016 Meter hohe Hengshan. Dieser gehört zu den fünf heiligen Bergen des Daoismus in China. In China gehört die Verehrung von Bergen zu einer alten Tradition. Die heiligen Berge des Daoismus sind seit Jahrtausenden ein wichtiges Pilgerziel und ziehen auch heute noch zahlreiche Touristen an. Wie fast immer in China gibt es zwei Möglichkeiten den Berg zu erklimmen: die gemütliche Variante mit der Seilbahn oder die anstrengende zu Fuss. Natürlich entscheiden wir uns für Letzteres und machen uns auf den Weg nach oben. Während wir die Treppen hochsteigen kommen wir an diversen Tempel und Pagoden vorbei. Der Weg treibt zwar auch uns den Schweiss aus den Poren, dennoch hat dies mit Wandern wie wir dies kennen nicht viel zu tun. Der gesamte Weg ist mit Steinen gepflastert und hunderte von Treppenstufen winden sich den Berg hoch. Ab diesem Moment ist uns definitiv klar, weshalb man in den Schweizer Bergen unzähligen chinesischen Touristen in Sandalen, Flipflops oder gar High Heels begegnet. Ja wir haben mittlerweile sogar schon fast Verständnis für die teilweise unmöglichen Wanderoutfits – schliesslich sind wir hier die, welche mit Trekkingschuhen overdressed sind.
Praktisch um die Ecke liegt bzw. hängt das Kloster Xuankong Si. Die 40 kleine Hallen und Pavillons wurde im 6. Jahrhundert in den Fels gebaut. In einem der Räume werden die wichtigsten traditionellen Religionen Chinas vereint. Dort befindet sich je eine Statue von Buddha, Konfuzius und Laozi. Die ganze Konstruktion wird von Holzträgern gestützt welche im Fels verankert sind. Das Kloster wirkt kleiner als erwartet in dem Talkessel der umliegenden Berge. Während Dominique sich locker flockig von Stock zu Stock bewegt, ist mir definitiv etwas mulmig zu Mute. Die schmalen Holzträger machen mir keinen wirklich stabilen Eindruck und die fast nur kniehohen Geländer beruhigen mich auch nicht wirklich. Trotzdem ist es einmal mehr unglaublich eindrücklich mit eigenen Augen zu sehen was die Menschen vor 1400 Jahren mit eigenen Händen erbaut haben.
Uns bleibt noch ein letzter Tag in Datong und wir entscheiden uns mit dem Bus zu den Yungang-Grotten zu fahren. Die Grottenanlage, welche m Zeitraum 460 – 525 n. Chr. aus Sanddstein herausgearbeitet wurden, ist ein wunderbares Beispiel chinesicher Steinmetzkunst aus der Frühzeit des Buddhismus in China. Die Anlage bestet aus 252 Grotten und Nischen, in welcher sich 51’000 kleine bis grosse Statuen befinden.
Liebe Irene und Dominque
Mit grossem Interesse haben wir eurer Bloc gelesen.Ihr seid super.Man fühlt sich wie dabei zu sein.Wir wünschen euch weiterhin alles Gute und gute Gesundheit.Viele schöne Erlebnisse.Liebe Grüsse Mama und Köbi
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Vielen Dank, wir geben weiterhin unser Bestes! 🙂
Liebe Grüsse aus Hong Kong
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