Zhangye – hängende Tempel und bunte Felsen 

Bei der weiteren Planung unserer Reise stolperten wir spontan über ein Bild, welches eine aussergewöhnliche bunte Felsformation zeigt.“Da müssen wir hin!“ – dachten wir fast gleichzeitig und da die schönsten Dinge meist die spontanen sind, entschlossen wir kurzerhand den Weg in den Nordwesten nach Zhangye auf uns zu nehmen. Und ja, es hat sich definitiv gelohnt!

Zhangye ist eine Stadt im Nordwesten von China an der Seidenstrasse gelegen, in welcher niemand aber auch wirklich niemand englisch spricht und wohin sich wohl auch fast kein westlicher Tourist verirrt. Nach einer langen Zugreise verlassen wir den Zug überaus gespannt auf das was die Stadt, resp. deren Umgebung uns zu bieten hat. Zwei Dinge haben wir uns für den Besuch dieser Gegend vorgenommen: die Klippentempel Mati Si sowie die Danxia-Felsen (Regenbogenfelsen).

Aufgrund der relativ schlechten öffentlichen Verkehrsverbindungen ist es am einfachsten die Orte mit dem Taxi anzufahren. Mit Händen und Füssen ordern wir am nächsten Tag ein Taxi für den ganzen Tag, was noch einigermassen gut gelingt. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse unsererseits bleibt das Preisfeilschen jedoch leider erfolglos. Wir bezahlen viel zu viel und wissen beide dass wir unsere Taktik diesbezüglich nochmals überdenken müssen. Spätestens in Südostasien müssen wir hartnäckig bleiben, komme was wolle…aber bis dahin bleibt ja noch etwas Zeit. Wir bleiben dran! 🙂

Mit dem Taxi fahren wir als erstes die Klippentempel Mati Si an. Wir sind gespannt und freuen uns die Tempel zu besteigen und diese von innen zu sehen. Doch weit gefehlt. Die Tempelanlagen sind an diesem Tag leider geschlossen – der Grund dafür ist uns leider nicht bekannt. Wir sind beide ziemlich enttäuscht, geniessen aber dennoch die Sicht von unten auf die Tempel. Mati Si auch bekannt als der Pferdehuf-Tempel ist ein buddhistischer Tempel-Komplex der sich in den steilen Felswänden des Ausläufers des Bergmassivs von Qilian befindet. Einer chinesischen Legende nach hielt hier der Gott Erlang an, damit sein Pferd rasten konnte. Die tibetische Überlieferung dagegen führt den Pferdehuf, der als Abdruck in einem Fels gesehen wird, auf das Reitpferd des berühmten Heldenkönigs Gesar zurück. Uns präsentiert sich ein erstaunlicher Anblick; eine fast senkrechte Felswand zeigt sich gespickt mit Grotten, Höhlen, offenen Galerien und kleinen Holzpavillons die sich an die Felsen klammern.


Der Danxia-Geopark liegt ca. 40 Kilometer westlich von Zhangye. Danxia-Landschaften sind malerische Berglandschaften mit aussergewöhnlichen Formationen und bunten Farben. Die Danxia-Berge bestehen aus rotem Sandstein, der über Jahrtausende hinweg durch Verwitterung und Erosion zu besonders kurvenreiche Klippen und ungewöhnlichen Felsformationen erodiert ist. Die Danxia-Berge in China gehören seit August 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Man merkt zwar relativ schnell, dass dieses Gebiet touristisch noch nicht derart erschlossen ist wie viele andere chinesische Attraktionen, dennoch ist bereits alles für den grossen Touristenansturm vorbereitet. Eine einzige Strasse schlängelt sich durch die Hügellandschaft auf welcher diverse „Hop-on-hop-off-Busse“ die 4 Aussichtsplattformen im Park anfahren. Einfach so mal die Landschaft zu Fuss erkunden ist leider nicht erlaubt. Ganz so haben wir uns das nicht vorgestellt, sind schlussendlich aber einfach froh, dass sich nicht Millionen anderer Menschen im Park tummeln. Wir wissen langsam, dass in China vieles, nein fast alles einfach anders ist als bei uns, dennoch erstaunen uns die Dimensionen in diesem Land nach wie vor jeden Tag aufs Neue. Die Aussicht auf die Felsfomationen entschädigt jedoch für vieles. Wir waren anfangs ja ganz klar der Meinung, dass die Bilder die wir im Vorfeld sahen bearbeitet wurden. Tatsächlich  aber schimmern die Felsen in krassen Regenbogenfarben, als ob sie künstlich bemalt worden wären.

Obwohl wir anfangs nicht ganz sicher waren ob sich die lange Reise in den Nordosten lohnen würde, sind wir mehr als entschädigt worden. Die Leute im Nordosten begegneten uns überaus freundlich, wir bekamen wunderschöne Landschaften zu Gesicht und genossen wunderbare Köstlichkeiten aus dieser einzigartigen Region.

Zwischenzeitlich hat uns zudem eine weitere Spende erreicht. In Zhangye lösten wir eine längst überfällige Essens- und Übernachtungsspende ein. Wir liessen uns eine Art Hot-Pot schmecken und gönnten uns eine Übernachtung in einem schicken Zimmer.

Vielen Dank Mama und Köbi! 🙂

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Fast zeitgleich erreichte uns ein weitere Essenspende. Wir liessen uns während unseres kurzen Stopovers in Lanzhou die berühmte Spicy Beef Noodle Soup daher nicht entgehen. Wunderbar würzig und scharf – uns hats geschmeckt!

Vielen Dank Fabio! 🙂

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