Rarotonga – Kia Orana Cook Islands!

Ist Australien für viele das Ende der Welt, Neuseeland der am weitesten entfernteste Punkt der Erde, so unterschlägt man doch tatsächlich einer der schönsten Flecken Erde auf unserem wunderbaren Planeten. Die Welt hört in Neuseeland nicht auf, im Gegenteil, sie fängt dort gerade erst an. Denn nur wenige Flugstunden von Neuseeland entfernt, inmitten des endlosen blauen Nichts des Pazifiks, auf der Weltkugel kaum zu finden, umgeben von einem malerischen Riff entdecken wir das Paradies – unsere Perle der Südsee!

Es fühlt sich an wie Kindergeburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. Die Mundwinkel zeigen nach oben, während wir unsere Backpacks flugtauglich verstauen, dem Förderband überlassen und die Boardingpässe entgegennehmen. Irgendwie ist alles so surreal, nach mehr als drei Monaten „on the road“ beginnt unsere Reise wie nochmals von vorne. Die Aufregung, die Vorfreude, sowie die Neugierde auf das was kommt, all das ist kaum zu beschreiben. Nach Wochen zwischen Bergen, Trekking, Wäldern und Seen warten auf uns nun weisse Sandstrände, türkisfarbenes Meer, Hängematten und viel Zeit und Raum fürs Nichtstun!

Nachdem wir vor fast neun Jahren die Fidschi-Inseln bereisten und völlig begeistert wieder zurückkehrten, führt uns dieser Trip auf eine andere Inselgruppe im Südpazifik, auf die Cook Islands. 15 paradiesische Inseln in der Südsee mit endlos gen Himmel ragenden Kokospalmen, paradiesischen Stränden, türkisblauen Lagunen, ja ein wenig fühlen wir uns tatsächlich wie Robinson Crusoe! Nur die Anreise erfolgt weitaus komfortabler als beim schiffbrüchigen Seemann, bringt uns doch die Kiwi-Airline Air New Zealand in flotten vier Stunden ins Paradies! Kia Orana Rarotonga!

Kia Orana!

Auch wenn wir es nicht bis nach französisch Polynesien geschafft haben, ist auch hier auf dieser Inselgruppe die Nähe zur grossen Schwester bereits bei der Ankunft deutlich spürbar, wird schliesslich auch hier die traditionelle polynesische Kultur bis heute gelebt. Obwohl auch ein krasser Einfluss von Neuseeland zu spüren ist – denn obschon der Inselstaat unabhängig ist besteht nach wie vor eine „freier Assoziierung mit Neuseeland“ – hat uns der Insel-Vibe bereits kurz nach Ankunft schnell im Griff! Die Geschäfte rund um den kleinen Flughafen schliessen, kaum haben die letzten Passagiere diesen verlassen, der Busfahrer winkt uns freudig zu und bringt uns gutgelaunt an unser Ziel, das Rarotonga Backpacker Hostel, unser Zuhause für die nächsten Tage. Nein, stressen lässt sich hier absolut niemand. Umso mehr freuen wir uns auf die nächsten hoffentlich entspannten Tage im Inselparadies.

Von Anfang an fühlen wir uns pudelwohl. Der Strand ist grossartig, Kokospalmen ragen in die Höhe, das vorgelagerte Riff strahlt in den schönsten Farben. Draussen am Horizont knallen die Wellen vom offenen Pazifik mit voller Wucht auf das Riff. Ein fantastischer Anblick wie das umgebene Riff die kleine Insel vor dem gewaltigen, stürmischen Pazifik schützt!

Rarotonga Backpackers

Wir können unser Glück kaum fassen, dürfen wir doch Dank einer weiteren Spende, eine etwas luxuriösere Unterkunft beziehen und in eines der kleinen Bungalows in zweiter Reihe ziehen!

Vielen Dank Gotti (Ursula) und Peter! 🙂

Auch wenn wir uns mit den hiesigen Begebenheiten mehr als anfreunden können, uns zügig an das Inselleben und die kulturellen Unterschiede gewöhnen, eine Sache verwirrt uns schliesslich aber vollends. Dank Zeitverschiebung und Flug über die Datumsgrenze kommen wir früher in Rarotonga an als wir in Auckland gestartet sind. Zweimal erleben wir denselben Tag, sind so quasi ins Gestern geflogen und somit in die Vergangenheit gereist…Verwirrung pur!

Nun gut, Zeit darüber nachzudenken haben wir genügend, denn unternehmen wollen wir für einmal nur wenig. Und was macht man denn den ganzen Tag auf einer Insel inmitten der Südsee? Genau, in der Hängematte dösen, Kokosnuss schlürfen, Abkühlung im Meer suchen, das süsse Nichtstun auskosten und das von morgens bis abends im Repeat-Modus!

Obwohl wir uns geschworen haben, resp. uns dazu zwingen für einmal nichts zu tun, das tropisch feucht-heisse Klima eigentlich auch gar keine grösseren Unternehmungen zulässt, lässt uns unsere Neugierde schliessslich doch viel mehr unternehmen, als eigentlich geplant. Regelmässige Rollertouren bringen uns in nur ca. 32 Kilometer rund um die Insel. Wir fahren vorbei an diversen Lagunen, einsamen fast menschenleeren Küstenabschnitten, ins Touristenzentrum Muri sowie ins Hauptstädtchen Avarua. Die gesamte Insel ist von einem Saumriff umgeben, welches die Lagune besonders bei Sonnenschein in den schönsten Farben erstrahlen lässt. Eine Bucht ist schöner als die andere. Vorbeiziehende Gewitter lassen den Himmel dramatisch und bedrohlich wirken, heftige Regenschauer prasseln auf uns nieder, während nur kurze Zeit später wieder die Sonne scheint. Die Inselbewohner selbst grüssen alle freundlich, sprühen eine gewisse Lebensfreude aus. So lassen wir uns mit dem Roller einfach der Küste entlang treiben, baden an menschenleeren Traumstränden, Schnorcheln dem Riff entlang und kosten jede Minute vollends aus.

Jeden Samstagmorgen trifft sich fast die gesamte Insel im Hauptort Avarua zum wöchentlichen Markt. Der Pununga Nui Markt bietet von Früchte- und Gemüsestände, über etliche Essensmöglichkeiten, Souvenirs bis hin zu künstlerischen Darbietungen so ziemlich alles was das Inselherz begehrt. Jeder scheint sich hier zu kennen, man grüsst sich, hält einen kleinen Schwatz, es macht den Eindruck als treffe sich hier die gesamte Insel.

Mit ihrer hügeligen, dicht bewaldeten Erhebung im Inselinnern hat die Vulkaninsel Rarotonga angeblich unglaubliche Ähnlichkeit mit der polynesischen Schwester Tahiti. Bis zu 600 Meter hoch ragt der höchste Punkt Rarotongas gen Himmel. Die zentrale Bergkette ist zwar bereits von der Küste aus schön anzusehen, einen besseren Überblick, vor allem auf die Insel selbst, soll man aber von genau dort oben haben. Ein kurzer aber knackiger Wanderweg führt einmal quer über die Insel auf die andere Seite, vorbei am Aussichtspunkt „The Needle“. Da uns die hohe Luftfeuchtigkeit gepaart mit den hohen Temperaturen doch etwas zusetzt, entscheiden wir uns nur den Weg bis hoch zum Needle zu wandern, denn nur so können wir einfach und schnell zum Roller zurückkehren ohne auf den Bus angewiesen zu sein. Noch motiviert fahren wir bis zum Ende der Strasse, von wo aus es schliesslich nur noch zu Fuss weitergeht.

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Führt der Weg anfangs noch relativ breit durch bewohntes Gebiet, vorbei an Schweinen und Hühnern, ändert sich die Umgebung schliesslich schlagartig. Plötzlich stehen wir vor dichtem Dschungel. Wir kämpfen uns durch die dichte Vegetation, über feuchte rutschige Passagen, bis schliesslich der Anstieg beginnt.

Die Hitze ist kaum auszuhalten, wir schwitzen was das Zeug hält, sind innert Minuten schweissgebadet. Steile, von Wurzeln durchzogene Hänge klettern wir hoch. Es ist anstrengend, heiss, schwül und eigentlich alles andere als spassig. Erst als wir den Needle erreichen, eröffnet sich uns der verdiente Ausblick. Von hier aus lassen sich die gegenüberliegenden Küsten sehen, ein fantastischer Blick über die von Regenwald überwucherte Bergkette bis hinunter zum Meer. Hatten wir anfangs und vor allem währenddessen tatsächlich Zweifel, hat sich der anstrengende Aufstieg schliesslich, oben angekommen, doch allemal gelohnt.

Rarotonga hat unser Herz berührt. Obwohl wir anfänglich etwas skeptisch waren, hat uns die Insel letzten Endes doch verzaubert. Neben tollen Bekanntschaften, lustigen Abenden, wunderschönen Ausblicken, verdienter Entspannung und unglaublich netten Inselbewohnern hat uns aber vor allem die Insel selbst begeistert, Traumstrände, farbenfrohe Riffe und grossartiger Dschungel – Inselparadies vom feinsten. Und trotzdem, es geht noch viel besser, dazu aber später mehr!

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