Auf den Philippinen läuft alles etwas langsamer ab. Die Wegstrecken zwischen zwei Orten resp. Inseln sind nicht immer schnell und effizient zu bewältigen. Oft muss man lange warten oder x-mal das Transportmittel wechseln…wie wir bei der Überfahrt von Panglao nach Malapascua erstmals selber erfahren dürfen.
Die Odysee beginnt völlig optimistisch und mit vollem Tatendrang früh morgens am Alona Beach. Wir hüpfen in das eben vorbeifahrende Jeepney und freuen uns, kein Touristen-Tricycle nehmen zu müssen und so wie die Einheimischen reisen zu dürfen. Fehler eins! Denn die Freude währt nur kurz, als wir nämlich merken, dass wir die Fahrtzeit wohl etwas zu optimistisch berechnet haben. Über eine Stunde benötigt unser Jeepney für die 20 Km. Die Fähre verpassen wir dadurch ganz knapp. Egal, nehmen wir halt einfach die nächste. Drei Stunden später erreichen wir schliesslich aber doch noch Cebu City von wo aus uns ein Bus nach Maya im Norden der Insel bringen soll.
Wir merken beim Blick auf die Uhr aber relativ schnell, dass die Challenge die letzte Fähre nach Malapascua zu erreichen, wohl scheitern wird. Auch das egal, wir sind schliesslich auch hier um Herausforderungen anzunehmen und flexibel nach anderen Lösungen zu suchen. Also fahren wir zum Busterminal wo wir sogleich in einer der bereitstehenden klimatisierten Busse verfrachtet werden. In diesem Moment ruft uns ein Mann zu: „Hello Sir, where do you go? Malapascua? If you take this Bus you will catch the last ferry….for sure…yes, yes, no problem Sir!“ Na gut, wenn der das sagt, wird das ja wohl stimmen…Naiv wie wir sind, vertrauen wir dem netten Herrn, steigen in den alten, klapprigen, unklimatisierten Bus und fahren kaum eingestiegen auch schon los. Fehler zwei! Denn lange sechs Stunden sitzen wir schliesslich im Bus mit offenen Fenstern und ohne Klimaanlage. Wäre ja alles halb so schlimm würde der Bus nicht gefühlt alle 50 Meter anhalten um Leute ein- und aussteigen zu lassen. Dominique hat zudem das Vergnügen als Kopfkissen für einen der Passagiere zu dienen…ja, wenn man müde ist muss man schlafen, egal wie..so ist das eben! 😉
Alles hat ein Ende, glücklicherweise auch die Busfahrt! Nach sechs Stunden stehen wir am Hafen von Maya – es ist bereits am Eindunkeln und die letzte Fähre natürlich bereits weg…! Soviel zum Thema: „no problem, Sir!“
Für 1500 Pesos bekommen wir das Angebot mit einem Privatboot auf die nahgelegene Insel zu schippern. Für uns definitiv zu teuer und so machen wir das was man in dieser Situation immer macht….wir warten. Denn schliesslich gibt es immer und überall auch zwei, drei andere denen das gleiche widerfährt. Immer mehr Leute kommen am Fährhafen an, sodass letzten Endes doch noch acht Leute zusammenkommen und wir die Kosten für das Boot teilen können. Mit der kleinen Banka fahren wir schliesslich hinaus in die dunkle Nacht und kommen nach weiteren 45 Minuten schliesslich fixnudelfertig auf der Insel Malapascua an.
Malapascua selbst ist eine sehr kleine, beschauliche Insel. Es gibt weder geteerte Strassen noch Autos. Elektrizität ist vorhanden, man kann sich allerdings kaum darauf verlassen, da der Strom immer mal wieder ausfällt. Da die Insel nur 2 Km lang und 800 Meter breit ist, lässt sich diese ganz einfach zu Fuss erkunden. Das leben spielt sich wie so oft auf der Strasse ab…genau wie wir das lieben. Ältere Männer, Frauen, Kinder, allesamt grüssen uns freundlich, winken uns zu, oder schütteln uns gar die Hände!
Auf der Insel Malapascua sind immer noch die Sturmschäden der letzten sehr starken Taifune zu sehen. Überall findet man Palmen, welche regelrecht umgeknickt sind oder keine Palmblätter mehr haben.
Eingemietet haben wir uns in einem kleinen Cottage direkt am Strand. Malapascua ist eine ruhige Insel ohne viel Trubel. Wir schätzen dies aber und geniessen die Zeit auf der Insel.
Eigentlich sind wir aber aus einem bestimmten Grund auf diese Insel gekommen. Malapascua ist nämlich bekannt für seine Tresher Sharks (Fuchshaie). Ja, und genau mit diesen möchten wir tauchen.
Frühmorgens um halb 5, es ist noch dunkel, treffen wir unseren Divemaster und ein Pärchen aus Schweden, welches ebenfalls mit uns taucht, beim diveshop. Um fünf gehts los, denn nur dann ist die Wahrscheinlichkeit am grössten einen der Fuchshaie zu sehen. Morgens nämlich tauchen die Haie jeweils von der Tiefsee zu dem vorgelagerten Riff, zu den sogenannten Putzstationen auf. Am Monad Shoal lassen sich die Tiere von Rifffischen in ca. 20 Meter Tiefe reinigen, bevor sie wieder in den Tiefen des Ozeans verschwinden.
Der Ozean meint es an diesem morgen allerdings nicht gut mit uns. Das Wasser ist rauh, hohe Wellen klatschen über die See und Schaumkämme bedecken die Meeresoberfläche.. ich vertrag das ja so gar nicht! Entsprechend mulmig fühlt sich meine Magengegend an. Glücklicherweise dauert die Bootsfahrt aber lediglich 30 Minuten bevor wir endlich abtauchen können.
Kaum haben wir unsere Tauchtiefe erreicht, schwimmt auch schon unglaublich elegant ein stolzer Fuchshai an uns vorbei! Wunderschön mit seinem langen Schwanzende, mit seinen tiefschwarzen Augen! WOW, wir sind ja sowas von beeindruckt! Yeeaaaah es hat tatsächlich geklappt! Für einen kurzen Moment steht die Welt um uns still! Unglaublich!! Nur, so schnell wie er aufgetaucht ist, verschwindet er leider auch wieder. Und leider bleibt diese Fuchshai-Begegnung auch die einzige an diesem Tag. Aber hey, das reicht ja auch völlig aus!
Wir sind überglücklich, nur für ein Foto hat es leider nicht gereicht. Damit ihr aber wisst, was für ein unglaubliches Wesen uns tief unten im Meer begegnet ist, lassen wir uns von unserem Diveshop aushelfen:
Quelle: Sun & Fun Dive Malapascua – sunandfun.com
Tauchen macht hungrig und so gönnen wir uns nach diesem erfolgreichen Tag wieder einmal ein feines Znacht. Von Ben, einem der Diveinstructors in Dumaguete haben wir eine Restaurantempfehlung erhalten, welche wir natürlich sofort ausprobieren müssen. Angeblich soll es im Angelina’s die beste Pizza geben.. Und wenn jemand was von guter Pizza aus dem Holzofen sagt, sind wir nicht weit weg! Schliesslich braucht man neben den alltäglichen Reisgerichten ja auch mal eine Abwechslung. Und da wir noch eine etwas überfällige Essenspende einlösen dürfen, hauen wir zum Abschluss unseres Malapascua-Aufenthaltes noch einmals so richtig auf die Kacke! Neben einer tatsächlich seeehr guten Pizza geniessen wir ein gutes Glässchen Rotwen…man gönnt sich ja sonst nichts! 😉